Charade

Das Laufwerk »Charade« besticht durch Understatement.

Äußerlich formaler Strenge verpflichtet, zeigt es im Innern einen komplex komponierten Aufbau aus vertikalen und radialen Antiresonanz-Zonen.

Es vereinigt in sich physikalische und musikalische Vorzüge eines Masselaufwerkes mit denen eines Schwingchassis-Laufwerkes.

Das Ergebnis ist eine „überragende Musik-maschine…eine allürelose Weltklassediva „.

( C. Brockmann in image hifi 3/ 2010 )

Es kostete unzählige Stunden und manchen Quadratmeter Zeichenkarton, bis der Entwurf des Laufwerkes Charade fertig gestellt war.
Das Ergebnis war ein Entwurf, der Prinzipien des Bauhauses folgt ( Funktionalität, Beschränkung auf wenige Formen und Materialien ), aber puritanische Strenge vermeidet.

Die Zarge gibt sich auf den ersten Blick unspektakulär. Sie ist jedoch kein schlichtes furniertes Brett, sondern besitzt einen komplexen 3-Zonen-Aufbau aus Mantelzone, Stabilisie-rungszone und Antireso-nanzzone ( ARZ)- eine massereiche Kombination aus Buchenschichtholz, Panzerholz und Schwer-gummi. So wirksam entkoppelt , ruht die Zarge auf 4 höhenverstellbaren Füßen. Der Motor ist in einem Alu – Block auf der Bodenplatte montiert und steht nicht in Berührung mit der Zarge. Dieser Schichtenaufbau macht das Laufwerk aufstellungsunkritisch und verleiht der Musikwiedergabe Souveränität.

Herzstück des Laufwerks Charade ist der 9 kg schwere Plattenteller. Durchmesser 30 cm, Höhe knapp 6 cm.
Seine Unterseite zeigt

  • Labelzone
  • Antiresonanz-Zone  (ARZ) mit einem Spezialverguss
  • Schwungzone mit 2/3 der Gesamtmasse als Schwungmasse .

Das klassische Achsiallager ist  effektiv, hochpräzise und laufruhig, sehr wartungsarm und stabil.
Das Lager ist weit in den Teller gehoben, der Teller selbst 10 mm in die Zarge eingelassen.
Dies  ermöglicht eine optimale Rotation. Drehpunkt und Schwerpunkt fallen zusammen.

Die große massive Tonarm-Basis weist eine exzentrische Bohrung auf. Durch Drehen ist jeder beliebige Montagestand für alle Arme zwischen 8,5 und 10,5 Zoll erzielbar.

In einem separaten Gehäuse ist die Motorregelung mit  präzisem Frequenzgenerator
untergebracht. 33 1/3 und 45 Umdrehungen sind separat fein regulierbar.

„Oh, you should see your face.“

“What’s the matter with it?”

“It’s lovely!”

Dieser kurze Mondscheindialog zwischen Cary Grant und Audrey Hepburn in der wendungsreichen Komödie »Charade« (1964) wird untermalt von Henry Mancinis oscargekrönter Titelmusik. Eine schlichte Melodie im Dreivierteltakt? Ja, aber auch eine komplexe, harmonisch ausgefeilte Jazz-Komposition.

Der Song »Charade« erklingt im Film »Charade« in mannigfachen Variationen. Auch als walzende Begleitmusik eines Jahrmarktkarussells.

Es war nicht nur diese Rotation, die Reinhard Gundlach assoziierte, als er nach einem Namen für sein erstes Analoglaufwerk suchte . Es war auch die Idee, die Gestaltung an die frühen 60-er Jahre anzulehnen – an  die Epoche Max Bills.

Unter dem vermeintlich schlichten Äußern des Laufwerks Charade verbirgt sich ebenfalls ein komplex komponierter Aufbau.